Mit dem Körper denken

Neurowissenschaftliche Studien zeigen, dass QiGong direkte Einflüsse auf den Zustand und die Gesundheit unseres Gehirns hat. Wie QiGong die Neuroplastizität erhöht und welchen Einfluss die vermehrten Gamma-Gehirnwellen auf die geistige Gesundheit haben kann, erfährst du in diesem Blogpost.

Wie beeinflusst QiGong unser Gehirn?

Erhöhte Neuroplastizität
Durch die langsamen, kontrollierten Bewegungen im QiGong wird das Gehirn breitflächig aktiviert. Der motorische Kortex steuert die Bewegungsabläufe, der präfrontale Kortex reguliert die Aufmerksamkeit und Selbstwahrnehmung, und das Kleinhirn koordiniert das Gleichgewicht. Diese gleichzeitige Aktivierung mehrerer Hirnareale unterstützt die Bildung neuer neuronaler Verbindungen – ein zentraler Prozess der Neuroplastizität [1].

Regeneration von Nervenzellen
Die ruhige, tiefe Atmung im QiGong bringt das Nervensystem in den parasympathischen Modus, einen Zustand der Entspannung. In diesem Zustand werden Stresshormone wie Cortisol reduziert, während gleichzeitig neurotrophe Faktoren wie der BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor) vermehrt ausgeschüttet werden. Diese Substanzen fördern das Wachstum und die Regeneration von Nervenzellen [2].

Training der Körperwahrnehmung
Die feine innere Körperwahrnehmung (Interozeption), die durch QiGong gezielt geschult wird, aktiviert sensorische Areale im Gehirn – insbesondere im somatosensorischen Kortex. Studien mit achtsamkeitsbasierten Bewegungspraktiken zeigen, dass sich dieses Areal funktionell und strukturell differenziert – was zu einer präziseren Körperwahrnehmung führt [3].

Emotionsregulation
Der somatosensorische Kortex ist über neuronale Netzwerke mit limbischen Strukturen wie der Amygdala verbunden. QiGong stärkt diese Verbindungen und verbessert dadurch auch die emotionale Regulation. Praktizierende berichten über weniger Ängste, bessere Stimmung und gesteigerte Resilienz. Auch klinische Studien bestätigen diese Effekte [4].

Kognition und Gedächtnis

Nicht zuletzt entfaltet die gezielte Aufmerksamkeitslenkung im QiGong neurokognitive Effekte, die dem Prinzip des mentalen Trainings entsprechen. Zahlreiche Studien belegen, dass achtsamkeitsbasierte Praktiken strukturelle Veränderungen im Hippocampus (zuständig für Lernen und Gedächtnis) bewirken können. Dies führt langfristig zu erhöhter kognitiver Flexibilität und einem gesteigerten Gefühl innerer Klarheit [5].

QiGong wirkt über Gehirnwellenmodulation

Viele dieser positiven Effekte im Gehirn werden über die Modulation der Gehirnwellen eingeleitet. Zu Beginn einer QiGong-Stunde befinden sich viele Übende in erhöhter Beta-Aktivität (13–30 Hz) – ein Zustand, der mit Konzentration, Analyse, Planung oder innerer Unruhe assoziiert wird.

Durch bewusstes Atmen, das Spüren des Körpers und erste langsame Bewegungen reguliert sich das Nervensystem, und die Sympathikus-Aktivität nimmt ab.

Alpha-Wellen (8–12 Hz) treten zunehmend auf – ein Zustand innerer Ruhe, in dem der Geist stiller wird und die Wahrnehmung sich nach innen richtet. Alpha fördert die funktionelle Konnektivität zwischen Hirnarealen – ideal für Körperbewusstsein und Integration.

In tieferer Entspannung folgen Theta-Wellen (4–8 Hz) – ein meditativer Zustand mit intensiver Körperwahrnehmung, kreativen Prozessen und Zugang zu emotionalen Inhalten. Diese Phase unterstützt auch die Neurogenese im Hippocampus und die synaptische Plastizität.

Bei tiefer Kohärenz treten punktuell Gamma-Peaks (30–100 Hz) auf – ein Zustand maximaler neuronaler Integration. Gamma korreliert mit Achtsamkeit, Flow-Zuständen und Einsicht. Studien zeigen, dass besonders erfahrene Meditierende erhöhte Gamma-Synchronisation aufweisen [6].

 Schlusswort
In einer Zeit, in der psychische Belastungen und chronische Erkrankungen zunehmen, bietet QiGong eine wissenschaftlich fundierte, sanfte und zugängliche Methode, um die körperliche und geistige Gesundheit zu fördern. In der Schweiz wird QiGong zunehmend in Komplementärmedizin, Rehabilitation und Stressmanagement integriert.

Studien zeigen, dass QiGong:

  • Depressionen und Angstzustände signifikant reduziert [5]

  • Motorische Funktionen bei Parkinson verbessert [6]

  • Das Immunsystem stärkt und Herz-Kreislauf-Funktionen unterstützt [7]

QiGong eignet sich daher besonders für Menschen mit chronischem Stress oder Burnout, in der Rekonvaleszenz, aber auch für alle, die mentale Klarheit, emotionale Balance und körperliches Wohlbefinden stärken wollen.

Quellen

[1] Tang, Y.-Y. et al. (2015). The neuroscience of mindfulness meditation. Nature Reviews Neuroscience.
[2] Duman, R. S., & Monteggia, L. M. (2006). BDNF and neuroplasticity in mood disorders. Neuropsychopharmacology.
[3] Fox, K. C. R. et al. (2014). Is meditation associated with altered brain structure?. Neuroscience & Biobehavioral Reviews.
[4] Hölzel, B. K. et al. (2011). Mindfulness practice leads to increases in regional brain gray matter density. Psychiatry Research: Neuroimaging.
[5] Goyal, M. et al. (2014). Meditation programs for psychological stress and well-being: A systematic review and meta-analysis. JAMA Internal Medicine.
[6] Cahn, B. R., Delorme, A., & Polich, J. (2010). Occipital gamma activation during Vipassana meditation. Cognitive Processing.
[7] Lee, M. S. et al. (2007). Qigong for health care: An overview of systematic reviews. Journal of Korean Medical Science.

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